297. Wir in Franken 21.Jahrgang Nr.1/2011 Zeitschrift des Fränkischen Bundes
Samstag, 11. April 2015 | Autor: intern
Frankenlied
Frankenmedaille 2010 an Herbert Bauer
Von links: Ernst Hart(FB), Sabine Welß(FB), Joachim Kalb(FB) Jochen Pfeuffer(FB), Herbert Bauer(Medaille 2010), Christine Stahl(Bündnis90/Die Grünen, Medaille 2009), Dr.Peter Schönlein(Alt-OB Nürnberg, SPD), Norbert Gramlich(FB), Wolfgang Hoderlein(Medaille 2008)
Am 18. März 2011 verlieh der Fränkische Bund e.V. im Literaturhaus in Nürnberg die 3. Frankenmedaille an den Marketing-Experten Herrn Herbert Bauer für die Entwicklung der Regionalinitiative „Echt Franken“. Er habe es geschafft, so Vorstandsmitglied Jochen Pfeuffer vom FB, Frischmilch mit Qualitäts- und Herkunftsgarantie aus der Region Franken in einer großen Supermarktkette zu platzieren. Das Konzept sieht vor, dass demnächst weitere Spezialitäten in die Regale fränkischer Supermärkte kommen. Das Logo steht fränkischen Erzeugern Vermarktung offen. Der Verein wählte Herrn Bauer aus, weil diese Initiative das Land und die Stadt verknüpfe, mehr Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Franken schaffe und das Potential für Tourismus und Naherholung steigere. Vorbildlich sei auch die ‘fränkische Kooperation’ zwischen den Franken in Baden-Württemberg und Bayern.
Die Trägerin der Frankenmedaille 2009, Frau Landtagsvizepräsidentin Christine Stahl forderte, dass das Ausbluten der Region gestoppt werden müsse. ‘Wir brauchen einen transparenten Finanzausgleich sowie eine gerechte, an den tatsächlichen Bedürfnissen ausgerichtete Wirtschaftspolitik’, so Frau Stahl. ‘Zukkerle’ genügen da nicht! Der ehemalige SPD-Vorsitzende und Träger der ersten Frankenmedaille, Wolfgang Hoderlein meinte, dass die ‘fränkische’ Idee sowohl einen langen Atem erfordere, aber kurzfristig immer wieder Projekte, Maßnahmen sowie überzeugende Personen wie Herbert Bauer als Träger brauche.
Es müsse zur Selbstverständlichkeit werden, für fränkische Produkte, fränkische Projekte und fränkische Fahnen einzutreten. Franken sei eine Regionalidee in der Politik, der Kultur und eben auch im Sektor Vermarktung regionaler Produkte.
Joachim Kalb
Am 6. Juni 2011 titelt die Abendzeitung Nürnberg:
Tourismus – Trottel vergessen Franken!
Gleich nach Erscheinen der Broschüre ‘Lust auf Natur’ hat der Fränkische Bund protestiert und hat alle fränkischen Abgeordneten deswegen angeschrieben, sie mögen dazu Stellung nehmen.
Jetzt hat sich CSU-Politiker Freller eingeschaltet: Er hat einen Brief an die Bosse der Bayern-Tourismus GmbH geschrieben. Er fragt nach den Auswahlkriterien. “Immerhin wird hier mit Steuergeldern gearbeitet.” Die Bayern-Tourismus wurde auf Initiative des Freistaates gegründet und zur Hälfte mit Steuergeldern finanziert! “Die genannten nieder-, oberbayerischen und schwäbischen Orte sind ohne Zweifel sehenswert”, fährt Freller fort, “aber warum werden fast nur sie erwähnt und nicht ober-, unter- und mittelfränkische Naturschönheiten?” Weder die Rhön noch der Frankenwald, weder das Fichtelgebirge noch die Fränkische Schweiz finden hier Platz. Aber von Oberbayern jede Menge!
Stellungnahme Fränkischer Bund e.V.:
= Eine bodenlose Gemeinheit! =
Dieser Tage war im Focus (und wohl auch noch in anderen Zeitschriften des Münchner Burda-Konzerns) das Heft ‘Lust auf Bayern’. Bereits der Blick auf die Karte ist im Hinblick auf die regionale Auswahl mehr als bodenlos. So taucht etwa die Fränkische Schweiz, Weinfranken usw. als Tourismusgebiet gar nicht erst auf! Herausgeber ist der Bayerische Tourismusverband mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Wirtschaftsminister Zeil! Entgegen dem Vorschlag des Zukunftsrates ist Franken demnach nicht mal zur Erholung gut. Zeil (FDP) war auch für die Werbung auf dem ‘Bayern-Pavillon’ bei der Weltausstellung in Shanghai verantwortlich, wo ausschließlich mit Seppl, Neuschwanstein usw. geworben wurde. Wo bleibt denn der Protest von Frau Hohlmeier, Huml usw.?
Joachim Kalb
Aber es geht schon noch weiter! Am 7.6.2011 steht in der AZ:
Broschüre ohne Franken – weil’s zu teuer ist!
Ist das also wieder die typische Münchner Sicht der Dinge? – fragen sich jetzt viele Leute. Am Montag (6.6.2011) nahm die staatsnahe Münchner Agentur Stellung: “Wir sind für die Förderung des Tourismus zuständig.”, gibt Sprecher Jens Huwald zu. “Doch wir wurden vom Wirtschaftsministerium auch angewiesen, Werbepartner zur ‘Kofinanzierung’ anzuhalten”. Heißt: Wer dabei sein will, muss zahlen: Bei einem Marketingwert von 12.000 Euro, wie er für den Beitrag in ‘Lust auf Natur’ angesetzt wird, muss der Partner 5.200 Euro selbst einbringen.
Wir erhalten von der Staatsregierung pro Jahr fünf Millionen Euro Zuschuss, unser Budget liegt – auch durch die Kofinanzierung – bei mehr als 10 Millionen Euro. Warum ist nun Franken nicht vertreten?
Franz Xaver Bauer, Leiter der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz: “5.200 Euro für eine Einzelmaßnahme sind für uns unbezahlbar. Wir waren früher mal dabei und mit dem Erfolg nicht zufrieden. Man darf nicht vergessen, zwei Drittel unserer Gäste kommen aus der Naherholung”. Laut Bauer haben sich die Tourismuszahlen der Fränkischen Schweiz in den letzten fünf Jahren gegenüber Bayern und dem restlichen Franken um 9,7 % gesteigert. Wohlgemerkt: Das ist die Ansicht des Vertreters der Fränkischen Schweiz. Und was ist mit dem Rest Franken?
Anmerkung der Redaktion: Es ist schon eine merkwürdige Aufteilung von Steuergeldern. Von Franken kommen ja schließlich auch so ca. 1,7 Mio. Euro (ein Drittel der 5 Mio. Euro gesamt). Werden diese einfach für Südbayern mit untergebuttert? Den Tourismusgebieten Fränkische Rhön, Fichtelgebirge, Frankenwald, die wahrscheinlich nicht so viel Geld haben wie die Fränkische Schweiz, stehen aber auch zumindest diese Steuergelder zu!
Norbert Gramlich
Die Mainfranken wollen unter sich sein zum Tag der Franken
Der AFW Creativ Stickerei, ein fränkisches Traditionsunternehmen, früher Fahnenstickerei Meinl in Marktschorgast wurde in Bad Kissingen zum Tag der Franken ein Marktstand verweigert. ‘Welche Vereine, Verbände oder Firmen teilnehmen dürfen, entscheide letztlich im Detail das Kulturreferat der Stadt Bad Kissingen. Thomas Hack, Pressesprecher der Stadt Bad Kissingen, sieht sich zwar mit der Veranstaltung ganz Franken verpflichtet, räumt jedoch ein: ‘Wir versuchen uns auf die Region Unterfranken zu konzentrieren. Unser Einzelhandel ist natürlich interessiert daran, dass nicht auswärtige Händler die Kaufkraft abschöpfen.’ Und: ‘Schließlich zahlen die Mitglieder von Pro Bad Kissingen ihren Mitgliedsbeitrag!’
Kommentar hierzu von Norbert Gramlich
Hallo, Ihr da in der Bad Kissinger Stadtverwaltung: Schon mal was gehört davon, dass der Tag der Franken für ALLE Franken ist? Der Tag der Franken ist keine regionale Nabelschau, kein Kurschatten-Event und schon gar nicht ein lokaler Weihnachtsmarkt! Ist Euch überhaupt bewusst, dass Ihr da den (politischen) Münchnern Freudenschreie entlockt? “Das wissen wir doch schon lange, dass sich die Franken nicht einmal selber ‘grün’ sind” Richtig: Das haben wir ja den Münchnern zu verdanken, weil damals der König Ludwig I die drei Franken geschaffen hat, das war aber vor über 160 Jahren! Und nun wollt Ihr in dieselbe Kerbe hauen: Immer schön um Eueren Kirchturm herum einen ziemlich hohen Zaun bauen, um nicht einmal zum Nachbarn schauen zu müssen. Und vielleicht wundert Ihr Euch auch noch, dass kein Mensch aus den anderen Regionen zu Euch kommt, weil die doch nicht interessiert, ob da in Bad Kissingen zwei Fan-Shops sind, die ‘ähnliche Artikel’ wie die Marktleugaster Fahnenfabrik hat.
Schaut doch mal nach Kulmbach, die haben letztes Jahr zum Tag der Franken weit über 100 Buden aus allen Regionen Frankens aufgestellt. Auch die mainfränkischen Winzer samt Weinkönigin waren zugegen! Die Kulmbacher haben alles untergebracht, was sich aus Franken beworben hat. Aber vielleicht irgendwann einmal richtet Ihr wieder einen Tag der Franken aus, da hoffen wir aber, dass Ihr was dazugelernt habt – im Sinne einer Frankenverständigung!
Franken zeigen Flagge – etzt erscht recht
Mit Methoden der sozialistischen Planwirtschaft verweigert der Bezirk Unterfranken einer fränkischen Fahnenfabrik aus Marktschorgast einen Stand auf dem Tag der Franken in Bad Kissingen. Man möchte den Einzelhandel in Unterfranken schützen, sprich, die Händler, die dort Flaggen ‘Made in China’ verkaufen. Herr Mauritz und Herr Hack wären in Kuba besser aufgehoben.
Aber auch der Bezirksheimatpfleger von Oberfranken, Herr Dr. Dippold, der kürzlich von seiner Bezirksregierung mit dem Frankenwürfel ausgezeichnet wurde, hat sich zum Tag der Franken was ganz besonderes einfallen lassen! Über das CHW lädt er mit einem riesigen Veranstaltungsprogramm vom 1.-3. Juli zum Bayerischen Heimattag in Bad Steben ein. Wer da noch glaubt, das alles geschieht zufällig, dem ist wahrlich nicht mehr zu helfen!
Ist es nicht eher so, dass es einigen gegen den Strich geht, dass der Tag der Franken jedes Jahr erfolgreicher wird, wie dies Kulmbach 2010 zeigte? Weil Bajuwarisierungsversuche wie das Verbot der Frankenfahne an staatlichen Gebäuden nichts genutzt haben (Bild), versucht man deshalb jetzt mit Parallelveranstaltungen den vom Landtag einstimmig beschlossenen Tag der Franken zu torpedieren!
Derartiges kann nur in einem Bundesland funktio¬nieren, in dem 80 % aller Führungsposten, vornehmlich in der staatlichen und halbstaatlichen Verwaltung, von Anhängern einer Partei besetzt sind. Diese Partei hat aber (berücksichtigt man Nichtwähler und Sonstige) höchstens 30 % Zustimmung in der Bevölkerung! Deshalb heißt die Parole, Flagge zeigen, gerade auch bei Gegenwind. ‘Franken, etzt erscht recht!’ Auf zum Tag der Franken nach Bad Kissingen. Nicht die Oberbayern sind unser Problem, sondern unsere ‘vorauseilenden Gehorsamsfranken’ hier vor Ort!
Joachim Kalb
Leider, leider………
nun ist es amtlich: Wir haben unser ‘Lädla’ in Nürnberg zum 31.12.2011 kündigen müssen. 16 Jahre hatten wir es! Am Anfang wussten wir oft nicht, wie wir das Lädla besetzen können, bis dann 2001 der Frankenland-Versand einzog. Aber ganz ohne Anlaufstelle in Nürnberg sind wir nicht: Der Frankenland-Versand ist umgezogen (Siehe Seite 4) und hat jetzt einen Laden, in den auch die Interessenten für die Fränkische Sache kommen können. Auch in Kronach stand ein Umzug an: Wir mussten unser Lager wegen Umbau räumen.
ORIGINAL FRANKEN-ARTIKEL
können Sie ab sofort in der ‘Färdder Strass’ in Nürnberg einkaufen. Zusätzlich zum Franken-Lädla am Tiergärtnertor! Unser Kooperationspartner ‘Frankenland-Versand’ ist mit seiner Zentrale Anfang Mai vom Nürnberger Großmarkt zur in der Nähe liegenden U-Bahn-Station Muggenhof, zusätzlich mit kostenfreien Parkplätzen, umgezogen.
Jetzt steht ein Laden mit ca. 50 qm für die Präsentation der rund 300 Artikel zur Verfügung. Neuheiten finden Sie jede Menge – vom Strampler bis zum Franken-Monopoly. Auf Wunsch erhalten Sie auch den neuen 40-seitigen Prospekt gratis per Post zugesandt: Telefon: 0911-660 39 42 – Und bei Bestellung erhalten die FB-Mitglieder bei Angabe ihrer Mitgliedsnummer auf den Gesamtpreis des Einkaufs oder der Bestellung per Inter¬net 10% Rabatt. Öffnungszeiten vom Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr, am Samstag von 10 bis 16 Uhr.
FRANKENLAND-VERSAND
Fürther Straße 338 – 90429 Nürnberg
Tel: 0911-660 3942 – E-mail: info@frankenland-versand
www.frankenland-versand.de
Frau Dr. Julia Lehner vom Kulturreferat Nürnberg möchte das Pellerhaus* zum Museum für Bayerische Geschichte machen. Bis 2018 soll das Museum errichtet sein. Unter Anderem bewirbt sich auch die Stadt Nürnberg:
Kein ‘Bayernhaus’ für Nürnberg!
Wir vom Fränkischen Bund e.V. sowie auch andere Vereine fordern ein Haus für fränkische Geschichte. Schon vor 15 Jahren schlugen wir vor, dies entweder in der Cadolzburg oder in der Forchheimer Kaiserpfalz einzurichten. Das SPD-geführte Nürnberg bewirbt sich um ein Bayernhaus. Kulturreferentin Julia Lehner möchte mit dieser Bewerbung wohl bei Herrn Seehofer punkten. Als es um die Nürnberger Symphoniker oder um das Verkehrsmuseum ging, hat man geknausert. Heubisch möchte München unbedingt einen zweiten Konzertsaal aufdrängen. Im ‘Bayernhaus’ soll die bayerische Demokratiegeschichte dargestellt werden. Welche? Eine schwarz-rot-goldene Demokratiebewegung gab es nur in Franken. Auch die industrielle Revolution fand maßgeblich in Franken statt, da Altbayern damals keine nennenswerte Industrie hatte. Folglich wird man uns wieder alles mit dem verlogenen Wittelsbacher Kini-Kitsch zustellen und den Totengräber Frankens – Montgelas – als Schöpfer des modernen Bayerns huldigen. Wir fordern deshalb die Stadt Nürnberg auf, ihre Bewerbung zurückzuziehen und stattdessen mehr Hilfen für andere Kulturrichtungen anzufordern.
J. Kalb
Aus dem Internet:
*Das Pellerhaus wurde 1602-1605 erbaut und zählte zu den schönsten Bürgerhäusern der Alten Welt. Am 3. Ok¬tober 1944 wurde bei einem Fliegerangriff der Hof schwer beschädigt und am 2. Januar 1945 brannte das Haus aus und stürzte ein. Von 1955-1957 wurde ein Teil wieder aufgebaut. 1955 wollte die Stadt Nürnberg das Pellerhaus als ‘konservierte Ruine’ belassen, im Mai 2006 beschließt der Nürnberger Stadtrat eine Rekonstruktion und ab Juli 2006 wird das Pellerhaus unter Mithilfe der ‘Altstadt-freunde Nürnberg’ wiederaufgebaut.
Gramlich
Zukunftsrat in Bayern
Da entwirft eine von Seehofer bestellte Münchner Clique, genannt ‘Zukunftsrat, zynisch und selbstgefällig einen ‘Morgenthau-Plan’, also ein Todesurteil für die größten Teile unserer fränkischen Region und nahezu alle hiesigen Spitzenpolitiker, die in Regierungsverantwortung sind, tauchen vollständig ab.
Es sollen nur noch die Ballungsgebiete München (was sonst?), Nürnberg, Würzburg, Regensburg staatlich gefördert werden, während die ländlichen Gebiete wie z.B. Oberfranken, sich mehr nach Thüringen und Sachsen orientieren sollen. Das ist ein eklatanter Verstoß gegen das Landesentwicklungsprogramm, in dem es heißt: In Bayern sind gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen zu schaffen.
Die sog. Empfehlungen des Zukunftsrates bilden den vorläufigen Höhepunkt einer absurden Fehlentwicklung im Bayernstaat. Die Bevölkerung ist zurecht aufgebracht und wütend. Der FB hat dazu eine klare Haltung. Wir meinen, das Maß ist voll!
Joachim Kalb
Franken stirbt langsam aus!
Bis auf die mittelfränkischen Städte Nürnberg, Fürth, Erlangen und dem einzigen oberfränkischen Bezirk Bamberg geht es abwärts, wenn die Vorhersage des Bayerischen Landesamtes zutreffen würde. Und was macht die Bayerische Landesregierung? Sie bildet einen Zukunftsrat, der den oberfränkischen Landbezirken empfiehlt, sich mehr nach Thüringen und Sachsen zu orientieren!
Seit einer Ewigkeit ist im bayerischen Landesentwicklungsprogramm fest geschrieben, gleiche Arbeits- und Lebensbedingungen in Bayern zu schaffen. Was hat sich getan? NICHTS!
Auch wenn jetzt der Innenminister Joachim Herrmann diese Entwicklung stoppen will “Wir müssen vor allem im ländlichen Raum Impulse setzen, damit diese Gegenden für Menschen attraktiv bleiben” (was nun eigentlich? Zukunftsrat oder Abwanderungsstopp?) wird das nichts bringen.
Die Hauptsache ist Jenen doch, dass München und der Speckgürtel darum herum weiter wächst und sich das Geld dort ansammelt. Was sagte doch der OB von München, Christian Uhde, einmal bei einer Wahlveranstaltung? “Was bei uns nicht mehr vorne rein geht, schieben sie uns hinten rein!”
Norbert Gramlich
Gewinner und Verlierer:
Da wo Arbeitsplätze fehlen, gehen die Menschen.
Franken stirbt langsam aus!
Das Bayerische Landesamt hat folgende Vorhersage getroffen.
Stadt/ Gemeinde | 2009 | 2029 | +/ – % |
Zirndorf | 25847 | 29850 | 15,5 |
Erlangen | 105554 | 110900 | 5,1 |
Fürth | 114044 | 119600 | 4,9 |
Nürnberg | 503673 | 521600 | 3,6 |
Herzogenaurach | 22875 | 23600 | 3,4 |
Bamberg | 69827 | 69900 | 0,1 |
Altdorf | 15382 | 15390 | +/- 0 |
Würzburg | 133195 | 132600 | -0,5 |
Schwabach | 38751 | 38400 | -0,8 |
Lauf a.d.Pegnitz | 26090 | 25460 | -1,7 |
Ansbach | 40420 | 39600 | -2,1 |
Roth | 24499 | 23810 | -2,8 |
Neustadt a.d.Aisch | 12196 | 11850 | -2,9 |
Forchheim | 30452 | 29530 | -3 |
Stein | 13863 | 13430 | -3,1 |
Roßtal | 9806 | 9440 | -3,7 |
Röthenbach/ Pegnitz | 11873 | 11380 | -4,1 |
Bayreuth | 72576 | 68800 | -5,2 |
Hersbruck | 12321 | 11650 | -5,4 |
Weißenburg | 17519 | 16520 | -5,7 |
Langenzenn | 10419 | 9740 | -6,5 |
Schweinfurt | 53533 | 50100 | -6,5 |
Schnaittach | 8012 | 7480 | -6,6 |
Wendelstein | 15799 | 14580 | -7,7 |
Bad Kissingen | 20791 | 19120 | -8 |
Feucht | 13260 | 12040 | -9,2 |
Schwaig b.Nbg. | 8214 | 7420 | -9,6 |
Hof | 46779 | 40200 | -14 |
Selb | 16038 | 12730 | -20,6 |
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
Und was macht die Bayerische Landesregierung?
Sie bildet einen Zukunftsrat, der den oberfränkischen Landbezirken empfiehlt, sich mehr nach Thüringen und Sachsen zu orientieren. Seit 1992 ist im bayerischen Landesentwicklungsprogramm festgeschrieben, gleiche Arbeits- und Lebensbedingungen in Bayern zu schaffen. Was hat sich getan? NICHTS!
Auch wenn jetzt der Innenminister Joachim Herrmann diese Entwicklung stoppen will „Wir müssen vor allem im ländlichen Raum Impulse setzen, damit diese Gegenden für Menschen attraktiv bleiben“(was nun eigentlich? Zukunftsrat oder Abwanderungsstopp?) wird das nichts bringen. Die Hauptsache ist Jenen doch, dass München und er Speckgürtel darum weiter wächst und sich das Geld dort ansammelt. Was sagt doch der OB von München, Christian Ude, einmal bei einer Wahlveranstaltung? „ Was bei uns nicht mehr vorne rein geht, schieben sie uns hinten rein!“
Nicht hinnehmbare Realitäten im Bayernstaat:
Bereits im Niedergang hält die CSU umso verbissener an ihrer vermeintlichen Superformel
50 %+x = CSU = Bayern = Erfolgsgarantie fest.
Die FDP, die alleine an diesem Verhalten etwas ändern könnte, schaut gebannt wie das Kaninchen auf die Schlange dabei zu. Für die fränkischen Verantwortungsträger wurde die Parole ausgegeben: Jegliches fränkisches Selbstbewusstsein ist zu unterdrücken; das große Franken ist zu zerstückeln und gegeneinander auszuspielen; die fränkische Identität ist zu leugnen. Parteiinteresse rangiert immer vor dem auch noch so berechtigten Interesse der Region. Die Folge dieser oberbayerischen Vorgaben sind sehr vielfältig und inakzeptabel für unser Frankenland.
Geschichte: Der Münchner Prof. Blessing (Uni Erlangen) u.a. erklärt, dass die Franken erst in Bayern ein eigenes Bewusstsein entwickelten. Das ist nachweislich falsch. Montgelas, der Franken ausplünderte, gilt offiziell (Landeszentrale für politische Bildung) als der Schöpfer des modernen Bayern.
Montgelas der Schänder Frankens
Staatsfunk: 95 % aller Unterhaltungssendungen im Bayerischen Rundfunk spielen vor oberbayerischem Hintergrund (Seppl-Kultur) – Dahoam is dahoam, kein fränkischer Tatort, sogar Reiseberichte aus Franken mit oberbayerischen Sprechern und Stubenmusi. Trotz vom Gesetz geforderter Unabhängigkeit der Medien sind ausschließlich CSU-Leute in der Führung des BR und ein Skandalpolitiker Schneider im Medienrat. An der politischen Akademie Tutzing soll der Nichtfachmann Goppel Chef werden.
Wikipedia Foto Andreas Praefcke – Bayer.Rundfunk
Außendarstellung: Werbung für Bayern insgesamt bezieht sich ausschließlich auf Oberbayern mit Seppln, Neuschwanstein und München. Jüngstes Beispiel: Weltausstellung Shanghai. Nach außen gibt man sich als etwas ganz besonderes und stänkert gegen alles, was aus Berlin kommt, obwohl man selbst dort noch mitregieren darf.
Seppl Kultur R_by_Achim-Lueckemeyer_pixelio.de
Regierungsform: Napoleonischer Zentralismus nach innen und Separatismus nach außen. Stadthalter (Regierungspräsidenten) erhalten Order aus München.
Politik: Es ist keinerlei Willen erkennbar, das gesetzlich vorgeschriebene Landesentwicklungsprogramm auch nur ansatzweise umzusetzen. Das Gegenteil wird praktiziert, was z.Zt. in den bestellten Empfehlungen des Zukunftsrates gipfelt. Die Gelder werden im genau umgekehrten Verhältnis verteilt, wie es sein müsste.
Um von dieser Tatsache abzulenken, versucht man öffentlichkeitswirksam mit Hilfe der Medien inhalts- und wirkungslose Pseudoaktionen vor Ort vorzutäuschen und die Aufspaltung Frankens damit voranzutreiben. Beispielhaft sind dafür die Aktionen von Oberfranken Offensiv (1 Mio. Euro für einen Kartoffelstempel) mit Frau Huml (CSU) sowie Chancenregion Unterfranken und der Zukunftsrat ländlicher Raum (Herr Friedrich CSU). Statt den Konsens in eine Art fränkische Versammlung zu suchen, an der alle Parteien und Verbände teilnehmen können, sind alle diese Gremien nahezu ausschließlich mit CSU-Leuten besetzt. Frau Hohlmeier hat noch vor dem Zukunftsrat fertiggebracht, Oberfranken zu empfehlen, sich nach Thüringen, Sachsen und Tschechien zu orientieren. Hauptsache teilen! Die sog. Empfehlungen des Zukunftsrates bilden den vorläufigen Höhepunkt einer absurden Fehlentwicklung im Bayernstaat. Die Bevölkerung ist zurecht aufgebracht und wütend. Der FB hat dazu eine klare Haltung. Wir meinen, das Maß ist voll!
Joachim Kalb
Mitglieder-Jahresversammlung 2010
Nachdem der Tag der Franken 2011 in Bad Kissingen stattfindet, haben wir die MJV in diese Gegend verlegt, um gleich mal vorzufühlen und die Presse zu sensibilisieren. In Oberthulba bei Bad Kissingen trafen wir uns im Dezember 2010. Wahlen zum Vorstand standen nicht an, nur ein 2. Kassenprüfer musste per Akklamation gewählt werden.
Joachim Kalb gab einen Rechenschaftsbericht für das fast abgelaufene und das Jahr 2009 ab. Norbert Gramlich ließ erst einmal der verstorbenen Mitglieder gedenken und hatte anschließend keine guten Zahlen betr. der Mitgliederentwicklung parat.
Das erste Mal seit zwanzig Jahren waren mehr Abgänge als Zugänge zu verzeichnen. Ein Teil der Abgänge wechselten vom FB zur Partei der Franken. Es waren einige Damen und Herren der Partei für Franken bei unserer MJV anwesend, die meist auch Mitglieder beim FB sind. Sie beteuerten einstimmig, dass sie keine Abwerbung betreiben, auch dass sie keine Konkurrenz zu uns darstellen wollen. Einige bedankten sich sogar beim FB, sie hätten ja viel vom FB übernommen und würden im Endeffekt am selben Strang ziehen.
Es ist aber überall der gleiche Trend sichtbar, ob in Parteien, Vereinen oder anderen Organisationen. Was fehlt, ist ein jugendlicher Nachschub. Der Jugend wird aber auch sehr viel in jeder Hinsicht geboten, sei es mit dem Internet, Facebook, Twitter, auch das G8 verlangt intensiveres Lernen und kostet Zeit. Hoffnung auf Änderung ist nicht in Sicht. Die Kassenprüfer fanden die Kassenführung in Ordnung und empfahlen die Entlastung des Schatzmeisters Gramlich. In der Abstimmung wurde der gesamte Vorstand und der Schatzmeister gesondert entlastet.
Dabei unterrichtete Norbert Gramlich die Anwesenden, dass er zur nächsten Vorstandswahl 2011 nicht mehr kandidieren werde. Bei der Vielzahl von Aufgaben, die Gramlich noch neben seiner Tätigkeit als Schatzmeister erledigt, werden dann drei Personen gebraucht, um die Arbeiten nicht in Stress ausarten zu lassen.
Wichtig ist die Finanzverwaltung. Dazu gehören Einzug der Mitgliedsbeiträge, Rechnungen erstellen, das Mahnwesen, Mietverträge usw. Dazu muss der angehende Schatzmeister dem Landesvorstand angehören. Denn nicht nur er, sondern der gesamte Vorstand haftet für die ordentliche Finanzführung. Gesucht wird noch ein Nachfolger für die Erstellung der Vereinszeitung ‘Wir in Franken’ und anderer Drucksachen, während sich für die Mitgliederverwaltung, dazu gehört auch der Postversand, Frau Heike Fischer aus Lauf bereit erklärt hat, dies zu tun.
Norbert Gramlich
Für Sie aufgespießt:
Ein Franke erfand die berühmteste Uhr der Welt
aus der AZ vom 27.5.2011
Die Rolex! Erfunden, perfektioniert, vermarktet und weltweit positioniert hat sie vor 100 Jahren ein Franke, der genau vor 130 Jahren in Kulmbach geborene Hans Wilsdorf.
Der fränkische Bub wanderte in die Schweiz aus, wurde Uhrenmacher-Lehrling, zog fünf Jahre später als Vertreter einer Bieler Uhrenfirma nach London, später nach Genf. Wilsdorf machte sich selbstständig, dachte über eine neue Uhrenmarke nach, deren Name weltweit gut auszusprechen war – und erfand den Kunstnamen Rolex. Die Rolex galt vor 85 Jahren als erste wasser- und staubdichte Armbanduhr. Sie tickte in elf James-Bond-Filmen am Handgelenk der Darsteller Roger Moore und Sean Connery. Der wohl berühmteste Rolex-Träger war Sir Edmund Hillary, der Bezwinger des Mount Everest.
Die berühmtesten Träger einer Rolex: Der Dalai Lama, Papst Johannes Paul II., Ludwig Erhard u. A.
Strauß-Clan unterliegt vor Gericht
In einer vorherigen Ausgabe unserer Wir in Franken hatten wir die Buchbesprechung von ‘Macht und Missbrauch – Franz Josef Strauß und seine Nachfolger’ von Wilhelm Schlötterer. Darin schildert Schlötterer, welche korrupten, ja kriminellen Machenschaften in der Strauß-Ära herrschten, unter anderem, Strauß habe illegal ein Vermögen von 300 Millionen Mark angehäuft und in der Schweiz große Summen vor den deutschen Behörden in Sicherheit gebracht.
Die von den drei Strauß-Kindern beantragte einstweilige Verfügung, Schlötterer müsse das Buch aus dem Handel nehmen oder viele Teile schwärzen. Das Gericht hat diese Klage zurückgewiesen, Schlötterer kann weiterhin seine Behauptungen aufrecht erhalten.
Den Medien entnommen von Norbert Gramlich
Bayerisch korrekte Amtsträger
Nichts Neues von der Rautenfraktion, äh, der Regierungspartei. Der Parteisoldat Schneider wird zum obersten Medienwächter. Ein Herr Goppel wird wohl Akademiepräsident für politische Bildung. Und so geht es weiter, dass medial eben für Franken nur Platz für die Fastnacht, Kochen und Kabarett ist. Dazu gibt es noch bayerisch korrekte Sendungen und Amtsträger, die uns immer wieder die Dankbarkeit für das ‘große Bayern’ eintrichtern sollen. Viele unserer Kulturgüter müssen wir weiterhin dankbar in München angucken. Ach ja, und unsere Steuergelder sollen wir dann natürlich für den Größenwahn Olympia 2018 erwirtschaften. Der Zukunftsrat hätte besser daran getan, Änderungen an der Politik in Bayern anzumahnen.
Jochen Pfeuffer, Albessingen