7. 16 Bundesländer sind zu viel – wirtschaftliche Einheiten sind gefragt
Dienstag, 15. September 2009 | Autor: intern
Frankenlied
16 Bundesländer sind einfach zu viel?
(eine Analyse v.Manfred Hofmann)
Die Lügen und Intrigen
Von unterschiedlichen Seiten wird immer wieder die Forderung erhoben, die Zahl der Bundesländer müsste reduziert werden. So fordert etwa der in Coburg ansässige SPD Parlamentarier Carl – Christian Dressel in einem Interview mit dem ‘Fränkischen Tag vom 5.7.2007- 16 Bundesländer seien einfach zu viel. Es handle sich hier um ein ‘Relikt aus der Vergangenheit. “Besser wären acht Bundesländer”.
Stutzig macht an derartigen Vorstößen, dass regelmäßig eine sachlich nachvollziehbare Begründung fehlt. Eine Nachfrage bei Herrn Dressel, weshalb er denn gerade acht Bundesländer mit einer Durchschnittsbevölkerung von zehn Millionen Einwohnern fordert, ergibt dann auch dass er eine solche Begründung nicht liefern kann. Er verliert sich in Leerformeln und behauptet ein Zusammenschluss von Ländern würde dazu beitragen dass Verwaltungsaufwand reduziert wird.
Dass dies falsch ist ergibt sich aus im Internet veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes. Man muss hierzu lediglich den angegebenen Verwaltungsaufwand der Bundesländer durch die Zahl der Einwohner dividieren und siehe da:
Gerade die Bundesländer Baden-Württemberg (10 Mio. Einwohner) und Bayern (12 Mio. Einwohner) haben pro Einwohner einen besonders hohen Verwaltungsaufwand.
Wussten Sie schon, dass…der Verwaltungsaufwand in den zwei größten Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg pro Einwohner am höchsten ist. Der Deutsche neigt ja zum Nachplappern. Den Pseudoargumenten, mit denen möglichst große Einheiten gefordert werden, stehen die Nachteile gegenüber, die uns in Bayern täglich vorgeführt werden. Riesenländer werden zum Selbstzweck, die Bevölkerung wird manipuliert, die Stimme des Einzelnen zählt weniger, die Demokratie funktionier insgesamt schlechter.
Wussten Sie schon, dass…die Personalkosten pro Einwohner in Hessen nur halb so hoch sind wie in Bayern?
Klaus-Jürgen Matz der in seinem Buch „Länderneugliederung“ den deutschen Wunsch nach Schaffung möglichst großer Länder als eine „Obsession“ – also eine sachlich nicht begründete Zwangsvorstellung – bezeichnet weist denn auch nach, dass man in Deutschland nie versucht hat! Positive Effekte einer Neugliederung oder die daraus resultierenden Einsparpotentiale für die Öffentliche Hand wenigstens annähernd zu bestimmen. Die Gedankenlosigkeit mit der von vermeintlichen Experten Riesenbundesländer gefordert werden, ist beängstigend.
Der Deutsche neigt ja zum Nachplappern. Den Pseudoargumenten mit denen möglichst große Einheiten gefordert werden stehen die Nachteile gegenüber, die uns in Bayern täglich vorgeführt werden.
Riesenländer werden zum Selbstzweck, die Bevölkerung wird manipuliert, die Stimme des Einzelnen zählt weniger, die Demokratieverdrossenheit steigt und die Demokratie funktioniert insgesamt schlechter. Einfaches Regieren in großen Län-dern ohne Belästigungen durch die Bevölkerung. Ist es womöglich das, was sich einige wünschen?
Schlussfolgerung:
Durch die Schaffung immer größeren Staats – und Verwaltungsebenen wird die demokratische Mitbestimmung und Entscheidungsfindung eingeschränkt oder unmöglich gemacht. Hinzu kommt die Globalisierung der Märkte eingehend mit einem Strukturwandel der teilweise brutal auf die Lebensgewohnheiten der Menschen keine Rücksicht nimmt. Das demokratische Bewusstsein nimmt ab (geringe Wahlbeteiligung). Politikverdrossenheit durch eine Ohnmacht gegenüber politischen Entscheidungen sind die Folgen. Fehlendes Staatsbewusstsein und Radikalität machen sich breit. Die Menschen verlieren ihre Identität gegenüber Ihrer Region oder Heimat. Das sind nur einige Ursachen und Gründe warum die regionalen Mitbestimmungsrechte und Entscheidungsmöglichkeiten erweitert werden müssen.
Unser demokratisches Gemeinwesen hat festgefahrene verkrustete Strukturen. Um effektive Verwaltungen zu schaffen hat man immer größere Verwaltungsebenen geschaffen. Die dadurch erhofften Einsparungen sind ausgeblieben. Die in Bayern nach französischem Muster geschaffenen Bezirke nehmen keine Rücksicht auf die regionalen Eigenschaften und auf gewachsene Eigenarten und (fränkischen) landsmännischen Bewusstseins.
Die Entscheidungsmöglichkeiten der Bezirkstage sind eingeschränkt. Der Entfremdung der Bürgerinnen und Bürger gegenüber politischen Entscheidungen muss durch eine Regionalisierung der Entscheidungsebenen entgegen gewirkt werden.
Fränkische Belange in Berlin diskutiert
Joachim Kalb und Manfred Hofmann vom Landesvorstand waren dabei.
Von der Leopold-Kohr-Akademie in Salzburg in die Österreichische Botschaft zum Kulturforum Berlin wurden Manfred Hofmann und Joachim Kalb vom FB zu einem 2-tägigen Symposium unter dem Titel ‘Das menschliche Maß nach Leopold Kohr’ eingeladen. Eine außergewöhnliche Veranstaltung! Nicht nur hochrangig besetzt und auf hohem Niveau, sondern auch gewinnbringend für unsere Vereinsarbeit. Denn, wie wir alle wissen, setzen wir vom FB e.V. nicht nur blind und plump auf puren Patriotismus. Wir wollen z.B. unsere fränkischen Kulturgüter deswegen zurück, weil wir uns neben der kulturellen Bereicherung vor allem einen wirtschaftlichen Vorteil erhoffen. So haben sich z.B. die Besucherzahlen in Halberstadt vervielfacht, seit dort der Domschatz wieder ausgestellt ist. Das wäre auch in Bamberg so.
Viele von uns werden sich noch an den Tag der Franken 2003 auf der Giechburg er-innern. Dr. Günther Witzany von der Leopold-Kohr-Stiftung bereicherte damals unsere Vorstellungen von einem freien Franken enorm und gab uns gewissermaßen einen modernen philosophischen Hintergrund für unsere Arbeit. Ein ‘Wir in Franken’ Sonderheft wurde aufgelegt; es ist vergriffen und wird dieser Tage neu verlegt.
Nun, leider reicht der Platz in dieser WiF nicht aus, um den Verlauf der Veranstalt-ungen mit den vielfältigen Diskussionen auch nur annähernd wiederzugeben, wes-halb es bei ein paar grundsätzlichen Anmerkungen bleiben muss. Prof. Dr. Dr. Leopold Kohr (*1904, U1994) arbeitete als Journalist, Autor, Professor usw. in Salzburg, Spanien, Mexiko, Großbritannien, in den USA und in der Karibik. Er erhielt 1938 den Alternativen Nobelpreis. Er gilt als ‘Jahrtausendphilosoph’, weil seine Lehre auf den Erkenntnissen von Aristoteles gründet und weil er wesentliche Ent-wicklungen 40 Jahre voraussagte, beispielsweise den Untergang der Sowjetunion und das ‘verrückt spielen’ der einzigen noch verbliebenen Supermacht USA (Irak-Krieg).
Neues Interesse erregt seine Philosophie gegenwärtig im Zeitalter der Globalisier-ung mitsamt deren negativen Auswirkungen. Die Folgen des ungezügelten Wachs-tums führen zu immer schwerer zu lösenden Problemen, Maßlosigkeit führt zu Finanz-, Energie-, Ernährungs-, ökologischen, politischen- und militärischen Krisen usw.
Kohr fordert ‘die Rückkehr zum menschlichen Maß und ‘das Ende der Großen’. Dabei geht es vor allem auch um grundlegende Fragen wie einen bürger- und demokratie-freundlichen Staatsaufbau sowie die Rücksichtnahme auf Kleinbetriebe, Mittelstand und Regionen in der Wirtschaftspolitik. Der sog. ‘mainstream’ ändert sich in Deutsch-land und Österreich z.Zt. spürbar in diese Richtung!
Dies heißt für uns vom Fränkischen Bund e.V. wiederum: Wir liegen in unserem beharrlichen Kampf gegen den überkommenen altbayerischen Zentra-lismus, gegen Bevormundung und Benachteiligung, gegen die ‘mir-san-mir’-Hegemonie voll im Trend der Zeit. Äußere Anzeichen wie eine allerorten sichtbare Vervielfachung der Frankenfahnen oder die verstärkten Angebote aus der Region, ein verstärktes Regionalbewußtsein in unserem Frankenland, sind unübersehbar, oder?
Joachim Kalb
Meinetwegen sollts euer eigenes Bundesland haben, aber seit wann ist Eichstätt fränkisch? Da lachen ja die Hühner. Da holen wir uns noch eher Greding und Weißenburg, als dassds ihr Eichstätt nehmts.
Mister Siebengescheit. Bis zur Gebietsreform 1972 war Eichstätt Mittelfränkisch. Vielleicht machen Sie sich erst einmal etwas schlauer als Sie derzeit sind, dann kann man weiter reden.
Aber solches Ansinnen ist nicht unbekannt, denn vor 206 Jahren hat man mit Hilfe eines Kriegsherren Namens Napoleon ganz Franken annektiert und ausgeraubt, und das marode Altbaiern aufpoliert. Dieser Zustand dauert bis heute im Jahr 2012 an.
Mister Neunmalklug,
vielleicht sollten Sie sich erstmal informieren. Sie lassen völlig unter den Tisch fallen, dass Eichstätt und die Gegend drumrum schon immer bajuwarisches Siedlungsgebiet waren.
Zitat Wikipedia: “Eichstätt gehörte ursprünglich zum Gebiet des bajuwarischen Stammesherzogtums, war jedoch im Laufe der Jahrhunderte zeitweise schwäbischen und fränkischen Verwaltungseinheiten zugeordnet.”
Die Gebietsreform hat nur die Missstände wieder korrigiert.
Als Ingolstädter kenne ich keinen einzigen Eichstätter, der sich selbst als Franke bezeichnen würde. Die Gredinger wissen vielleicht selber nicht, was sie sind, aber die Eichstätter sind nie im Leben Franken.
Also lieber erstmal informieren (am besten bei den Leuten vor Ort), bevor man solche klugscheißerischen Belehrungen loslässt.
Übrigens ist Ihnen bekannt, dass der bayerische Rechnungshof 1812 gegründet wurde, weil Baiern bankrott war. Trotzdem man Franken 6 Jahre vorher ausgeraubt hatte, waren die Schulden noch immer immens.
Die Geschichte hat folgendes dokumentiert:
Bereits im Frühjahr 1802 war der Major Ribaupierre im Auftrage Monteglas auf einem Erkundigungsritt durch Franken, wobei er feststellen konnte, dass Franken eines der reichsten Gebiete in Deutschland sei; daraufhin wurde die Entscheidung zur Okkupation Frankens in München gefällt. Vgl. H. H. Hofmann:…..sollen bayerisch werden. Die politische Erkundung des Majors von Ribaupierre durch Franken und Schwaben im Frühjahr 1802. – Kallmünz o.J.(1954).
Mehr sage ich dazu nicht mehr und beende diese peinlichen Tatsachen.
Darum gehts mir doch gar net. Mir doch wurscht ob ihr euer eigens Bundesland kriegt oder net, sollt ihr meinetwegen haben, aber Eichstätt bleibt hier!
Übrigens ist der Fluss durch Oberbayern auf der Karte nicht die Donau, sondern immer noch die Altmühl. Nur mal so am Rande.
Schön, dass Sie die Artikel hier in meinen Blog so aufmerksam lesen. Mit dem Flussnamen haben Sie natürlich recht. Es hat sich aber hier so eingeschliechen, dass man sagt: Wenn die fränkischen Abgeordneten die Donau überschreiten, dann vergessen Sie Franken und denken nur noch an die eigene Karriere. Deshalb hat der Fertiger dieser Karte, vielleicht die Donau leichtsinnigerweise nach Norden verschoben. Ich habe den Eindruck, dass wir noch richtige Freunde werden.
“Bayern beginnt an der Donau.”
Wollt ihr es jetzt auch noch mit den Schwaben verscheißen?
Sagen Sie mir wo die Schwaben einzuordnen sind. Franken sind sie meiner Meinung nach nicht.